Programm des Jour fixe des Netzwerks Achtsame Pädagogik am 06.05.2019

 

Achtsamkeit an einer Wiener Volksschule

Bericht einer jungen Lehrerin, deren Wirken ihre Schule verändert

Artemis Katefidis ist seit fünf Jahren Volksschullehrerin in Wien. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich näher mit dem Thema Achtsamkeit im Unterricht. Angeregt durch ihre eigene Achtsamkeitspraxis, deren positive Auswirkungen sie in allen Bereichen ihres Lebens spürt, entschloss sie sich zu Beginn des Schuljahres 2017/18, Achtsamkeit auch ihren Schülerinnen und Schülern näher zu bringen. Dabei konnte sie erfahren, mit wie viel Freude diese die Unterrichtseinheiten zu Achtsamkeit aufnahmen und wie sie die dabei gelernten Übungen manchmal sogar selbst im Klassenalltag einforderten.

Dies führte nicht nur zu einer sehr positiven Resonanz bei den Eltern, sondern weckte bald auch das Interesse ihres Kollegiums – mit dem Effekt, dass die gesamte Schule seit September 2018 an dem von Helga Luger-Schreiner geleiteten „Projekt Achtsame Schule“ teilnimmt.

Einblicke in den Unterricht mit ihrer Klasee 4A(chtsamkeit) teilt Artemis auf ihrem Blog auf der Website www.achtsamepause.de (besonders interessant ist z. B. ihr „Rückblick auf ein gemeinsames Schuljahr in Achtsamkeit“) sowie auf Instagram unter @newchapterchildren.

(Unteres Foto: „Nimm dir eine Auszeit und sei achtsam mit dir selbst!“)

Mindfulness Based Compassionate Living (MBCL)

Vorstellung eines Kursprogramms zum Thema Achtsam und mitfühlend leben

Mitgefühl für uns selbst und andere hat positive Auswirkungen auf unseren Geistes- und Gesundheitszustand. Während Achtsamkeit uns befähigt, innerlich einen Schritt zurückzutreten und die Dinge objektiver zu sehen, ermöglicht uns eine mitfühlende Haltung, unsere inneren Ressourcen der Güte, Kraft und Weisheit zu stärken und stressvolle Situationen und Herausforderungen in unserem Leben konstruktiver zu meistern.

Inspiriert von den Pionieren auf dem Gebiet der Anwendung von (Selbst)- Mitgefühl im Gesundheitswesen wie Paul Gilbert, Christopher Germer, Kristin Neff und Tara Brach wurde das MBCL-Mitgefühlstraining von dem Psychiater Erik van den Brink und dem Achtsamkeitslehrer Frits Koster entwickelt. Dem 8-wöchigen Training liegen wissenschaftliche Belege zur Bedeutung von (Selbst-) Mitgefühl zu Grunde. Spezielle Übungen helfen, zentrale Aspekte des emotionalen Wohlbefindens – wie Geborgenheit, Sicherheit, Akzeptanz und Verbundenheit mit sich selbst und anderen – zu erfahren und zu stärken.

Martin Leitner und Klaus Kirchmayr, beide Lehrer für MBSR und MBCL, geben Antworten auf die Fragen: Was ist Mitgefühl? Warum ist Mitgefühl von so großer Bedeutung in der Erwachsenenbildung – und lassen sich daraus Rückschlüsse auf die Schulpädagogik ziehen? Und sie geben Einblicke auf der Erfahrungsebene zu Übungen aus dem MBCL-Curriculum.